Therapien

Unsere Patienten/-innen sollen die Therapie bekommen, die sie benötigen. Deswegen sind wir therapeutisch weit aufgestellt. Unser gesamtes Therapiespektrum hier im Detail vorzustellen, würde den Rahmen sprengen. Einige Therapien und Behandlungskonzepte möchten wir aber gerne beleuchten.

 
 

Bobath für Erwachsene

Das Bobath-Therapiekonzept wurde vom englischen Ärztepaar Berta und Karel Bobath entwickelt. Ursprünglich wurde es vor allem bei erworbenen neurologischen Bewegungsstörungen, wie zum Beispiel der Halbseitenlähmung eingesetzt. Die Bandbreite der Therapiemöglichkeiten nach Bobath ist groß. Es ist ein ganzheitliches Konzept, das auf neurophysiologischen Erkenntnissen beruht. Ziel unserer Bobath-Therapieanwendung ist die Minderung von ungesunden Bewegungsmustern bzw. von abnormen Reflextätigkeiten. Wir regen normale Bewegungen an und bringen sie auf den Weg.


Bobath für Kinder

Das Bobath-Konzept wenden wir auch bei der Behandlung angeborener Hirnleistungsstörungen und Entwicklungsverzögerungen bei Kindern an. Bei der „normalen“ Entwicklung eines Kindes passt das Kind sich stetig seiner Umwelt an. Jede Bewegung baut auf dem zuvor Erlernten auf. Bei Kindern mit Hirnleistungsstörungen bleiben die Reaktionen auf die Umwelt in einem reduzierten Rahmen. Wegen des veränderten Muskeltonus können die Kinder ursächlich keine normalen Bewegungen ausführen. Diese Störung führt zu einer veränderten Sensomotorik. In unserer Therapie regulieren wir den Muskeltonus durch äußerliche Reize. Damit normale Bewegungen und Haltungen entstehen können.


Die Voltja-Therapie

Bereits der Säugling besitzt alle Bausteine für eine menschliche Fortbewegung und Aufrichtung. Durch gezielte Reize in bestimmten Körperpositionen können wir angeborene natürliche Bewegungsmuster auslösen. Ist das Gehirn funktionell geschädigt, so sind Blockierungen von Nervenbahnen zu beobachten. Die natürlichen Bewegungsmuster sind in der Folge nur eingeschränkt möglich. Ebenso wie bei zahlreichen neurologischen und orthopädischen Erkrankungen jeder Altersgruppe. Mit der Vojta-Methode versuchen wir die eingeschränkten Bewegungsmuster zu reaktivieren.


 

Die PNF-Therapie

PNF steht für die etwas sperrige Bezeichnung Propiozeptive Neuromuskuläre Fazilitation. Dahinter steckt eine bereits in den 40er Jahren in den USA entwickelte Therapie, die vor allem bei neuromuskulären Erkrankungen angewendet wird. Die PNF-Übungen basieren darauf, dass die menschliche Motorik nie in isolierten Muskelkontraktionen verläuft, sondern immer in komplexen, dreidimensionalen Bewegungen. Diese Bewegungsmuster können z. B. durch neurobiologische Erkrankungen verloren gegangen sein. Mit den stimulierenden und kontrollierenden PNF-Behandlungstechniken wollen wir die dreidimensionalen koordinierten Bewegungsmuster anregen und wieder auf den Weg bringen. Diese Aktivierung hat sich zu einer der wichtigsten Behandlungsmethoden in der Krankengymnastik entwickelt.


Skoliosebehandlung nach Schroth

Eine Skoliose muss gezielt behandelt werden, um die dreidimensionale Rückgradverkrümmung zu korrigieren. Große Studien haben schon früh gezeigt, dass allgemeine und unspezifische Maßnahmen bei einer Skoliose nicht greifen. Zur Schroth-Therapie gehören deshalb: eine genauste Befundaufnahme, eine korrekte Indikationsstellung aufgrund neurophysiologischer Grundlagen sowie eine befundgerechte Behandlung. Dazu erarbeiten wir individuelle Korrekturübungen und üben sie mit den Patienten/-innen ein. Damit sie die Übungen auch eigenständig durchführen können. Ebenso behandeln wir während einer Korsettbehandlung und führen auch Korsettschulungen durch.


Therapiekonzept von Brügger:

Nach Dr. Brügger sind die meisten Erkrankungen des Bewegungssystems auf neurologische bedingte Schutz- und Schonmechanismen zurückzuführen. Auslöser dieser Mechanismen sind Fehlbeanspruchungen des Bewegungssystems. Das kann wiederum zu Funktionsstörungen führen. Dabei liegt die Störungsursache oftmals weit vom Ort der Beschwerde entfernt. Also analysieren wir zuerst die Ursache und identifizieren damit den tatsächlichen Behandlungsort. Dann führen wir die Behandlung aus individuell abgestimmten Übungen durch. Unser Ziel ist die Korrektur von unphysiologischen Bewegungsabläufen und Fehlhaltungen. Die Therapieübungen können Patienten/-innen sinnvoll in ihren Alltag integrieren. Dazu führen wir u. a. auch Alltagsschulungen und -trainings durch.


 

Castillo-Morales-Therapie

Das umfassende neurophysiologische Therapiekonzept des argentinischen Arztes Castillo Morales ist weltweit anerkannt. Es wird sowohl bei Kindern wie auch bei Erwachsenen angewendet. Während seiner Tätigkeit in der neurologischen Rehabilitation stellte Castillo u. a. fest, dass gängige Therapien für die Behandlung von Kindern mit ausgeprägter Hypotonie nicht genügen. Die auf diesem Hintergrund entwickelte Therapie zielt auf die funktionellen Zusammenhänge von körperlicher Motorik, Haltung und Bewegung im Kopf-, Mund- und Gesichtsbereich ab. Die mehrteilige Behandlung umfasst u. a. das manuelle Modellieren der Muskulatur und das manuelle Vibrieren. Mit sanftem Zug und Druck sowie mit der Vibration schaffen wir ein therapeutisches Wechselspiel von Impulsen.


Faszientherapie nach Typaldos (FDM)

Hinter dem Kürzel FDM steckt „Fasziendistorsionsmodell“. Schwieriges Wort, zugegeben. Wir lösen es auf: Faszien sind Strukturen im Bindegewebe, mit Distorsionen sind Verdrehungen, Verformungen und Verrenkungen im Bindegewebe gemeint und hinter Modell stecken die Beobachtungen und Therapieansätze von Stephen Typaldos – dem Entwickler des FDM. Er stellte Zusammenhänge zwischen bestimmten Verformungen der Faszien, Befunden und Behandlungsmöglichkeiten her. Mit der Korrektur der Fasziendistorsionen behandeln wir Bewegungseinschränkungen und Schmerzen. Wichtig für die Diagnostik ist unsere Beobachtung und Deutung der „Schmerzgestik“ unserer Patienten/-innen. Sie gibt uns direkte Hinweise auf die Verformung der Faszien, so dass wir passend behandeln können.


Dorn-Therapie

Die Dorn-Therapie ist eine Wirbelsäulentherapie, die in den 80er Jahren von Dieter Dorn entwickelt wurde. Ziel der Therapie ist es, Fehlstellungen des Körpers sanft mit den Händen zu korrigieren, damit der Körper wieder in sein ursprüngliches Gleichgewicht kommt. Dazu untersuchen wir zuerst den ganzen Körper auf Fehlstellungen hin und ziehen daraus unsere Schlüsse. Während der Behandlung führen wir bestimmte Therapiegriffe aus, die zur Körpermitte führen – sanft, wie gesagt. Dorn konnte während seiner langjährigen Anwendung der Methode beobachten, dass sie nicht nur einen positiven Einfluss auf eine schmerzende Wirbelsäule und die Gelenke haben kann, sondern auch auf innere Organe und Organkreisläufe. Ein wesentlicher Bestandteil unserer Behandlung sind individuelle Übungen für unsere Patienten/-innen. Damit die Ergebnisse unserer manuellen Therapie nachhaltig sind.